Man hört es immer mal wieder durch den
Blätterwald rauschen und vor allem in diversen Foren liest man oft
von der Kuh als den Methanfurzenden Umweltkiller Nummer 1.
Nun mag das Scheißen, Furzen und
Pissen die uneleganteste Ausdrucksweise sein aber es entspricht den
Tatsachen.
Eine Verschönerung in Richtung
„veredelt“ oder „nützlich“ verschleiert den sehr nötigen
Abgang von allem, was nicht mehr verwertbar ist. Zumindest für
denjenigen, ist es eben nicht mehr verwertbar. Das
andere Lebewesen ihren Nutzen daraus ziehen, vermag die wundersame
Vielgestalt der Natur bezeugen, derzeit auch den erfinderischen und
schöpferischen Geist des Menschen (Kläranlagen, Biogasanlagen und
Co.), doch Tatsache bleibt Tatsache. Wer frisst MUSS, ob nun Mensch
oder Tier.
- Die Menge
150 bis 250
Liter Methan täglich soll so eine Kuh natürlicherweise ausstoßen.
Was der allgemeine Mensch raus lässt, wurde meines Wissens noch
nicht berechnet. Zählt man die verspeisten Kühe mit, erhöht sich
seine Bilanz natürlich. Und das gilt auch für den Mist und den Urin. (Ich fand keine guten Angaben zu Mist und Urinmenge pro Tag bei Kuh oder Mensch.)
Circa
4 Kühe futtert jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Wohl vor allem in
Form von Billig-Wurst, welche mit Kunststoff ummantelt im
Supermarktregal liegt.
- Das eigentliche Problem
Es ist eine Lüge
zu behaupten, Methan wäre kein Treibhausrelevantes Gas.
Doch was
seltener angesprochen wird, sind die Umweltschäden welche durch den Anbau der Futtermittel selbst entstehen.
Ammoniak
(Harnstoff) und Methylbromid (auch Brommethan genannt, wird zum
begasen von Containern eingesetzt um das einschleppen von Tieren zu
verhindern) sind neben Nitraten und Phosphaten einer der sehr viel
schwerwiegenderen Gefahren für die ganze Erde als jedes Gepupse.
Das auch unser
Wasser mittlerweile von Antibiotika und anderen Medikamenten belastet ist, mag den Deutschen trotz mittlerweile häufiger auftretenden Antibiotikaressistenzen vielleicht
noch nicht tangieren. Noch ist es ja unbedenklich(?!). Aber das dies nicht
ewig so bleiben wird, ist absehbar. (Siehe Wasserkreislauf)
- Also doch Veganer oder Vegetarier werden?
Futtermittel
bleibt Futtermittel. Ich weiß nicht, warum das so gerne verschwiegen
wird. Auch Pflanzen, welche die Menschen essen, müssen angebaut werden und letztlich werden die
gleichen Methoden dafür herhalten müssen, wie es beim Futtermittel
für Kühe der Fall ist. Hohe und vor allem sichere Erträge durch
Düngung und den Einsatz von Pestiziden sind nicht nur jetzt der
weltweite Usus, er wird es wohl auch sein, wenn alle plötzlich
Veganer werden würden. Vor allem gentechnisch veränderte Pflanzen
werden auf dem Vormarsch sein, auch wenn wir das im Grunde nicht
wollen. Umweltschutz ist eben nicht nur eine Frage nach dem „Was“
sondern auch eine Frage nach dem „Woher“ und "Wieviel".
Beispiel
gefällig?
Eingeflogene und
begaste Bananen sind, bedenkt man sich die Sache recht, wohl kaum
dazu geeignet die Umwelt zu schonen. Und wenn da fünfmal „Bio“
drauf steht.
Mandelmilch ist,
wenn sie aus US-Amerikanischen Mandeln gemacht wird, im seltensten
Fall ein Umweltschonendendes Produkt. Auch US-Amerikanische Imker
haben ein Pestizidproblem und so mancher fährt seine edlen
Mitarbeiter aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu diesen
Plantagen.
Auch Sojabohnen
werden in Monokulturen angebaut, mit Folie verhüllt und
kilometerweit gekarrt. (Zugegeben, nur 2 % des Weltweiten Ertrages
werden vom Menschen als Bohne gegessen. Nachdem das Öl gewonnen wurde,
kommt der Rest (ca. 80 % sind eigentlich kein Rest oder?) in die
Tierproduktion.
- Der „Mehrwert“ der Kuh
Im Übrigen: 94
Kilogramm Milch „vertilgt“ der Deutsche im Jahr. Vorwiegend als
Milchprodukt. Meist stammt dieses von der Kuh. Schaf- und Ziegenmilch
mag man hier nicht so gerne, außer vielleicht als Käse. Doch die
Kuh dient nicht nur als Fleisch- Milch-, oder Düngerlieferant.
Leder
fällt einem wohl zuerst ein und die Frage nach den Alternativen sollte
in der Diskussion nicht ausgeklammert werden. Ist
Kunstleder eine wirkliche Option? Oder doch lieber nur Pflanzliche
Fasern? Flachs und Nessel haben wir längst abgeschafft. Der
wirtschaftliche Kosten-Nutzen Faktor hat einfach nicht geklappt. Bei
Baumwolle funktioniert das hervorragend, aber auch die hat Konkurrenz
bekommen. Von den künstlichen Stoffen, vornehmlich Polyester zum
Beispiel.
So manches, was
nicht von der Kuh auf dem Teller landet, bekommen unsere Vierbeinigen
Freunde als Dosen- oder Trockenfutter vorgesetzt. Und auch Zootiere müssen essen. Die
Futtermittelindustrie beschränkt sich eben nicht nur auf die
„Nutztiere“.
- Mein Fazit
Ohne Zweifel ist
das Einschränken oder gar der Verzicht auf Milch und Fleisch genau
das, was die "Tierindustrie" nicht gerne hat. Doch die Welt gerettet haben wir damit nicht. Oft wird vergessen, das wir hier zwar in gemäßigtem Klima wohnen aber das dies nicht überall der Fall ist. Auch müsste der Markt tatsächlich revolutioniert werden, denn manche Länder können mehr produzieren als andere, weshalb einige, früher oder später am Tropf hängen und vom Wohlwollen anderer abhängig sind. Schon jetzt haben manche Länder nicht einmal das Geld ihre Leute zu bezahlen um an den Sitzungen der WTO teilzunehmen. Und das in weiten Teilen der Welt immernoch Menschen verhungern, trotz genügend vorhandener Nahrungsmittel liegt nicht etwa daran, dass die dort so faul sind, sondern weil WIR MIT NAHRUNG SPEKULIEREN UND HANDELN ALS SEIEN ES MÖBEL.
Ob nun Fleisch oder Pflanze, Wasser wird so oder so vergiftet. Zumindest mit den Mitteln des konventionellen Anbaus. Der Bedarf an sicher heran wachsenden Erträgen wird größer und größer werden und schlussendlich werden die Genmanipulierten Gewächse (Hilfe: Monsanto!) mehr und mehr Einsatz finden, eben weil sie genau das versprechen und gar der Pestizideinsatz ein wenig eingeschränkt werden kann.
Der Verzicht auf industriell hergestellte
Lebensmittel scheint mir der nachhaltigere Weg zu sein. Egal ob
Pflanze oder Fleisch. Ein Weg, der ungemein viel abverlangt. Vor
allem darum, weil er regional von jedem selbst bewältigt werden muss. Aber warum
nicht den Kleinbauern um die Ecke unterstützen, anstatt die
Massentierhaltung in zig Kilometer Entfernung? Weniger Fleisch zu essen, also auch weniger Wurst (oder eben keine) bleibt dennoch ein guter Schritt.
- Noch was persönliches
Ehrlich gesagt
habe ich ein Problem mit künstlicher Besamung. Das gezielte Züchten
ist irgendwie seltsam und durchaus ein Eingriff, den ich als
widerwärtig bezeichnen möchte. Nicht der Sexualität wegen, sondern
der Sache an sich. Wenn ich mir die ganzen Hunde- oder Katzenzucht
ansehe, sieht man ganz deutlich, wie dämlich Menschen sein können.
Es müsste wohl Züchtigung heissen, in manchen Fällen vielleicht
sogar Unzucht. Ich sage nur, arme Milchkuh.
Quellen:
Hilfe gegen Monsanto: Deine Stimme abgeben und Petition unterschreiben.
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